„Rückblickend auf unsere zehn Jahre im Herzverein, fühle ich mich, wie so oft, sehr gerührt. Die Kinder von den ersten Jahren, die hoffnungslos zu uns überwiesen wurden oder von selber hilfesuchend kamen, sind heute junge Erwachsene, die Dank der Operationen auf eine Zukunft hoffen können. Viele haben bereits eine Ausbildung absolviert, einige sind sogar Eltern geworden. Was als Einzelaktionen, sprich Spender für die einzelne Kinder suchen, angefangen hat, hat sich heute als wichtiger Akteur in der Entwicklungshilfe entpuppt. Der Herzverein verwaltet nicht nur die Spenden in bester Form (nur 5% administrative Kosten), sondern hat dem hiesigen Kinderkrankenhaus über verschiedene Allianzen geholfen sein Personal zu schulen und sein „Equipment“ auf Vordermann zu bringen. Herzoperationen waren bis vor zwei Jahren allein in den Händen der privaten Kliniken. Heute kann man stolz sagen, das über 40 Kinder im letzten Jahr im staatlichen Kinderkrankenhaus operiert wurden, der Hezverein beteiligte sich sowohl an der Finanzierung von Schwesterschulungen im Lande und im Ausland, wie auch am Kauf von Geraten, die diese schwierigen Operationen möglich gemacht haben. Da wo es eine Lücke im System ist, hilft unser Verein sie zu füllen um unser „goldenes Ziel“ zu erreichen: Leben retten.
Ich schaue jeden Tag auf unseren Zug: Im letzten Wagon: die Neuankömmlinge, die eine Spende, eine Möglichkeit brauchen; im Vorletzten Wagon: die Kinder, die eine Finanzierung haben, aber noch keinen OP Termin, Kinder die Zahnarztbehandlungen brauchen, Kinder die zu wenig wiegen um eine Herz OP zu überleben – Kinder, mit denen wir beschäftigt sind bis sie so weit sind für den großen Tag. Im ersten Wagon: die Fotos derjenigen die bereits operiert wurden, die uns lächelnd anschauen und auf den Weg zu einem neuen beschwerdefreien Leben blicken. Dann verfliegt jede Müdigkeit, jeder Frust, und wir machen weiter, dank Ihrer Hilfe. Dann wissen wir, wir haben unsre Lebensaufgabe gefunden. Ich danke allen die uns vorbehaltlos geholfen haben, viele ohne uns zu kennen, alle wissend, dass damit die Familien komplett bleiben werden, dass keiner fehlen wird.“
Kinder-Kardiologin – stellvertretende Vorsitzende